Aktuelles aus dem EZETTHERA

EZETTHERA Newsletter Dezember 2025

  • Tanztherapie, Bewegungsanalyse, Fortbildung
  • Nicht durch tausend Möglichkeiten, sondern durch eine Entscheidung werde ich frei.
    Br. Paulus Terwitte (*1959), Kapuzinermönch

    Meine Gedanken dazu sind wie immer am Ende des Newsletters...

    Liebe Tanz- und Therapieinteressierten,

    das Jahr neigt sich dem Ende und unsere Auswahl an Fortbildungen, Workshops und Therapiegruppen im nächsten Jahr sollte eine Entscheidung möglich machen. 

    Inhalt des Newsletters:

    1. Seminare und Workshops
    2. Kurse

    1. Seminare und Workshops

    Seminare 2025

    Seminare 2026

    2. Kurse 

    Online-Kurse

    ...Es wird angenommen, dass wir jeden Tag 35.000 Entscheidungen treffen. Wir bekommen davon die wenigsten mit, sondern wir handeln einfach. Und zwar meistens so, wie wir es immer tun, weil es sich als hilfreich, wohltuend, effizient, entlastend herausgestellt hat. Hierbei besteht natürlich auch die Gefahr, dass wir in Gewohnheiten einfrieren. Sie helfen uns, um mit der Flut der alltäglichen Entscheidungen umgehen zu können. Aber dann gibt es die großen Entscheidungen, die das ganze Leben potenziell verändern können. Solche Entscheidungen sollten gut durchdacht sein und wir wägen ab. Wir stellen uns unterschiedliche Szenarien vor, vergleichen die mittel- und langfristigen Konsequenzen und versuchen, die Risiken einzuschätzen. Wir gehen also im Descartes’schen Sinne vor: Ich denke, also bin ich. Wir sollen unter Abwägung aller Fakten die „richtige“ Entscheidung treffen. Das sind aber so komplexe Rechnungen, die unser Gehirn da leisten müsste, dass das nicht funktioniert. Wir helfen uns dann, indem wir uns auf eine Dimension konzentrieren. Wir wählen einen Aspekt des Entscheidungsprozesses, den wir priorisieren. Wir halten uns an Faustregeln, die uns den Entscheidungsprozess erleichtern. Denn wir wünschen uns zwar eine große Vielfalt, sind von zu viel Auswahl aber schnell überfordert. Das zeigte die berühmte Marmeladenstudie der Columbia University. Dafür wurde in einem Supermarkt ein Probierstand mit Marmeladen aufgebaut. Ein Stand hatte sechs verschiedenen Sorten, der andere 24. Es zeigte sich, dass bei der größeren Auswahl zwar mehr Menschen stehen blieben, aber die kleinere Auswahl führte zu zehnmal so vielen Marmeladekäufen. D.h. je mehr Auswahlmöglichkeiten wir haben, desto geringer wird unsere Entscheidungsfähigkeit. Das moderne Leben bietet uns aber unzählige Auswahlmöglichkeiten zu allen möglichen Lebensentscheidungen. Unsere Emotionen machen uns einen Strich durch die Rechnung und es meldet sich das sogenannte „Bauchgefühl“. Wir tendieren zum Status Quo, zum Bleiben anstatt zum Aufbrechen. Wir gewichten Risiken der Veränderung höher als ihre Chancen. Der Ratio steht das Irrationale, das Emotionale gegenüber. Wir glauben meist immer noch, dass der starke Geist gegen den schwachen Körper ankämpfen muss. Untersuchungen an Hirnverletzten haben aber gezeigt, dass wir die affektiven Signale aus dem Körper brauchen, um Entscheidungen zu treffen. Unsere Emotionen sind also keine Störfaktoren, sondern an rationalen Entscheidungen maßgeblich beteiligt. Es zeigte sich also, dass Descartes Unrecht hat. Ohne Gefühle, ohne den Körper keine Entscheidung. Der Körper reagiert sowohl auf äußere Reize als auch auf starke Emotionen. Er setzt Hormone frei, die sich auf unsere Verdauung und Durchblutung auswirken, die dann die bekannten körperlichen Empfindungen auslösen. Und die können uns ein Stück weit den Weg weisen. Unsere Intuition greift blitzschnell auf Erfahrungswerte zurück, die wir in die Entscheidung einfließen lassen. Sie errechnet daraus Wahrscheinlichkeiten, trifft Prognosen und welche Folgen eine Entscheidung nach sich ziehen könnte. Und kommuniziert mit uns über emotionale oder sogar körperlich spürbare Signale. Das heißt, meine Intuition kann nur so gut sein wie meine Erfahrung. Aber Erfahrungswerte sind oft nur Stichproben, und sie müssen für die Zukunft nicht mehr unbedingt relevant sein. Vernunft und Intuition greifen ineinander. Und sie sind in alle unsere Entscheidungen involviert. Nicht als zwei separate Systeme, sondern als ein gesamtes System. Eine Entscheidung zu treffen, das muss nicht heißen, richtig oder falsch gegeneinander abzuwägen und muss auch nicht bedeuten zwischen Kopf und Bauch zu entscheiden, sondern eine Wahl zu treffen. 

    Viele Grüße

    Susanne Bender

    Eingetragen am 04.12.2025

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